Die Verantwortung

Als ältester von drei Brüdern mußte Concetto sehr früh Verantwortung übernehmen. Sowohl seine Mutter (Kapitän zur See auf dem Kreuzfahrtschiff MS Mauretania) als auch sein Vater (Leiter einer Forschungsstation im nördlichen Polarmeer) hatten nur wenig Zeit, sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern.

Die Kleidung

So oblag es Concetto, seine kleinen Brüder standesgemäß zu kleiden, wobei er stets besonderen Wert auf den modischen Aspekt legte. Außerdem sorgte er -- wenn nötig auch unter Einsatz von Faustfeuerwaffen -- dafür, daß sich die Familie einmal am Tag zu einer gemeinsamen Mahlzeit am Küchentisch einfand.

Die Erziehung

Mit ausgeklügelten Methoden erzog er seine Familie zu Ordnung und Pünktlichkeit, indem er sie unter anderem mehrmals täglich zu festgesetzten Zeiten kleine Männchen mit pädagogisch wertvollem Zubehör in Pappschachteln einsortieren ließ. Auch bei diesen Gelegenheiten herrschte stets strengster Krawattenzwang. 

Das Gesangstalent

Besonders schwer fiel es ihm, die Rasselbande abends zum Schlafengehen zu bewegen, bis er eines Tages eine ebenso einfache wie erfolgreiche Methode ersann: er unterhielt seine Brüder mit sizilianischen Volksweisen, was die bedauernswerten Kleinen veranlaßte, blitzschnell unter ihren Bettdecken zu verschwinden und schleunigst einzuschlafen.

Der große Bruder

Bei aller Strenge ließ er es jedoch nicht an brüderlicher Zuneigung fehlen. Stets hatte er ein offenes Ohr für die kleinen Alltagssorgen seiner Geschwister und stand ihnen hilfreich mit Rat und Tat zur Seite.

Der Handwerker

Außerdem gab er seiner Familie eine solide handwerkliche Ausbildung. Hier sehen wir z.B. wie er seine kleinen Schüler lehrt, mit Hilfe von 10 Eiern einen Traktor zu reparieren.

Der Tanzkurs

Dabei wurde die Vorbereitung auf das gesellschaftliche Leben keineswegs vernachlässigt. Neben Lektionen in Konversation, Philosophie und Politik erteilte er seinen Geschwistern Unterricht im Gesellschaftstanz. Hier sehen wir ihn mit seinem Bruder bei einer der schwierigsten Figuren des Paso Doble.

Die Kommunion

Anläßlich seiner Kommunion erhielt er diesen eleganten Kerzenhalter, den er nach Beendigung der Feierlichkeiten zunächst gegen eine geringe Gebühr als Barbie-Brautkleid an gleichaltrige Mädchen aus der Nachbarschaft verlieh, um ihn dann später in einen praktischen Staubwedel umzufunktionieren.

Die Einschulung

Concettos Einschulung bedeutete einen tiefen Einschnitt in das Leben der kleinen Prestifilippos.  Plötzlich dazu verurteilt, den halben Tag von seiner Familie getrennt zu verbringen, mußte er bald feststellen, daß er nach und nach jegliche Autorität verlor.

Das Kindermädchen

So bediente er sich professioneller Hilfe und engagierte kurzerhand ein Kindermädchen. Allerdings bemerkte er schnell, daß die junge Dame für diese Aufgabe nicht ausreichend qualifiziert war: Weder konnte sie kochen noch brachte sie die notwendige Geduld mit den Kindern auf. Bei jeder Gelegenheit (Lagerfeuer auf dem Küchenfußboden, Atemstillstand durch unsachgemäßen Domestos-Genuß, etc.) verlor sie die Nerven und zückte ihr Schwert -- ganz zu schweigen vom viel zu häufigen und meist völlig ungerechtfertigten Einsatz ihrer Peitsche aus Flußpferdleder.

Die Kündigung

Nachdem er das Geschehen einige Wochen lang mißbilligend beobachtet hatte, beschloß Concetto, sich nach einer anderen Möglichkeit umzusehen und entließ Fräulein Xena -- ein Unterfangen, daß sich äußerst schwierig gestaltete. Sie forderte die Zahlung eine Abfindung in unverschämter Höhe und drohte im Falle einer Weigerung, ihm das Sorgerecht für seine Brüder entziehen zu lassen -- ein Vorhaben mit nicht unbeträchtlichen Erfolgschancen. Dermaßen in die Enge getrieben, sah er keine andere Möglichkeit, als sich seiner Kontrahentin endgültig zu entledigen: Sie fiel in einem fairen Duell in den frühen Morgenstunden eines kalten Novembertages.

Tibet

Leider gelang es ihm nicht, die Behörden von der Richtigkeit dieser Maßnahme zu überzeugen, so daß er wenige Tage später eilends das Land verlassen mußte. Seinen kleinen Brüdern schenkte er zum Abschied eine unglaubliche Hui-Hui-Maschine und brach dann umgehend in Richtung Tibet auf, wo er heilige Berge, heilige Klöster, heilige Bäume und einige Mönche besichtigte. Es sollte 10 Jahre dauern, bis er erstmals wieder den Boden seiner Heimat betrat.
In die Heimat zurückgekehrt, galt sein erster Besuch einem Ringstedter Frisör, bei dem er Anja kennenlernte, die sich dort  just in diesem Moment ihre Dauerwelle auffrischen lassen wollte.
 
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